Bundesverdienstkreuz für ehem. DRK Schatzmeister Manfred Tripke

 

Rüdesheim, (rf) - Der frühere Ortsvorsteher von Rüdesheim und seit vielen Jahren im Deutschen Roten Kreuzes ehrenamtlich tätige Manfred Tripke ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Landrat Bernd Röttger überreichte den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland im Hotel Trapp.

Manfred Tripke habe sich in besonderem Maße um die Gemeinschaft verdient gemacht, sagte Landrat Röttger. Ebenso Tripkes Frau Ingeborg, die bereits den Verdienstorden erhalten hat.

Es sei eine Seltenheit, daß beide Eheleute eine solch hohe Auszeichnung erfahren dürften, sagte der Landrat. „Wenn jeder dem anderen helfen wollte, dann wäre allen geholfen", zitierte Röttger zu Beginn seiner Laudatio einen Grundsatz, an den sich Manfred Tripke angelehnt habe. Über Jahrzehnte hinweg habe er sich für seinen Nächsten eingesetzt, sei er dem Leitbild des Deutschen Roten Kreuzes gefolgt. Der Geehrte sei ein Beispiel dafür, daß ein Ehrenamt auch Freude bereiten könne, und dies müsse den jungen Menschen unserer Zeit vermittelt werden.

Manfred Tripke ist am 1. Mai 1926 in Goschütz geboren und lebt seit 1952 in Rüdesheim. 1968 ist er dem DRK beigetreten. Er hat sich nicht nur im Ortsverein Rüdesheim, sondern auch auf Kreisebene große und unschätzbare Verdienste erworben. Von 1981 bis 2001 war er Schatzmeister im DRK Kreisverband Rheingau und dabei unermüdlich bei der Sanierung der Rotkreuz-Kreisfinanzen und beim strukturellen Neuaufbau des Kreisverbandes beteiligt, wie der Kreisvorsitzende Alfred Schneider betonte. Seine große Kompetenz in Sachfragen habe dem Kreisverband oftmals günstige Positionen bei Verhandlungen und Entscheidungen, insbesondere mit den zuständigen Kostenträgern und Behörden der Kreisverwaltung gebracht. Durch seine guten Kontakte zu vielen Behörden und bedeutenden Firmen im Rheingau seien dem Kreisverband viele Spenden zugeflossen. Seit 1991 bis heute leitet Manfred Tripke mit großem Engagement die Finanzen der DRK Ortsvereinigung Rüdesheim, wobei die Einführung der Buchungen über EDV sowohl im Orts- als auch im Kreisverband durch ihn möglich wurde. Tripke ist bis zum heutigen Tag weiterhin im Kreisverband in der Buchhaltung tätig. Auch war der Geehrte maßgeblich an der Zusammenführung des Rettungsdienstes Wiesbaden-Untertaunus-Rheingau beteiligt.

Bürgermeister Udo Grün wies in sei­ner Rede auf eine gute Zusammenarbeit innerhalb des DRK und auf kommunalpolitischer Ebene hin. Manfred Tripke war von 1977 bis 1989 im Ortsbeirat Alt Rüdesheim, davon die letzten acht Jahre als Ortsvorsteher. Von 1981 bis 1988 war er Schöffe der Strafkammer am Landgericht Wiesbaden. Für seine Verdienste wurde er 1985 mit dem Ehrenteller der Stadt Rüdesheim, 1988 mit der Ehrenmedaille der Stadt, 1992 mit der Verdienstmedaille des DRK Landesverbandes Hessen e.V., 1996 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen und 1999 mit dem Bundesehrenzeichen des DRK Präsidiums Bonn ausgezeichnet.

Daß Manfred Tripke sich so sehr ehrenamtlich in seinem bisherigen Leben für seine Nächsten einsetzt, resultiert aus seiner Militärzeit. 1944 wurde er zur Reichswehr eingezogen, ausgebildet in der ROB-Schule Görlitz und ab 1944 als Unteroffizier an der Ostfront eingesetzt. Am 17. Dezember des gleichen Jahres wurde er verwundet und in Lazaretts in Plön, Thorn, Pudewitz, Prag und Bad Harzberg gebracht. Sanitäter hatten ihn zuvor geborgen. „Als Freund und Feind zusammen auf ihren Tragen lagen und Hilfe brauchten, ist in mir der Begriff Menschlichkeit aufgekommen", sagte Manfred Tripke. Ein Leitfaden, der ihn durch sein bisheriges Leben führte.

(mit Dank dem Rheingau-Echo vom 02. Juni 2005 entnommen)